Das Anfang 2022 in der EU in kraft getretene Verbot von vielen Tattoo-Farben hat unter Tätowierern und Kunden viele Unsicherheiten ausgelöst. Wir erklären die Folgen für bunte Tattoos und aktuelle Möglichkeiten bei den Farben.
Im Detail geht es bei dem Verbot um in vielen Farben enthaltene Konservierungs - und Bindemittel, welche durch die REACH-Verordnung (Registrierung, Evaluierung, Autorisierung und Restriktion von Chemikalien) nicht mehr erlaubt sind. Die europäische Verordnung ist ursprünglich aus 2006 (EG) 1907/2006) und seit 2007 in kraft. (Die Verordnung soll den Einsatz von Chemikalien in allen Ländern der EU regeln) . Betroffen sind dabei nicht nur Tattoo-Farben, sondern auch viele andere Produkte aus dem kosmetischen Bereich wie z. B. Nagellack und Produkte zur Hautpflege.
Nahezu alle ursprünglich erhaltenen Tattoo-Farben außer Schwarz sind durch REACH verboten, da diese im Verdacht stehen der Gesundheit schaden zu können.
Da sich Deutschland als Teil der EU auch an das Regelwerk halten muss, gilt das Verbot auch hier.
Diese Frage lässt sich mit einem "Es kommt auf die Farbe an" beantworten:
Nachgewiesen wurden in Tattoo-Farben unter anderem Schadstoffe wie Schwermetalle und verbotene Konservierungsstoffe. Zudem sind auch schon gefährliche Krankheitserreger und Nanopartikel in einigen Farben entdeckt worden. Nicht alle Farben der unterschiedlichen Hersteller enthalten die gleichen Inhaltsstoffe - ein Gespräch mit dem Tätowierer kann hier vor dem Tätowieren Aufschluss geben.
Einige Farben haben eine Frist zum Januar 2023 - das gilt für Green 15:3 und Blue 7. Zudem haben viele Hersteller an neuen Farbmischungen gearbeitet, damit bunte Tattoos wieder möglich sind. Folgende Hersteller haben laut eigenen Angaben Produkte im Angebot, welche nach der REACH-Verordnung zugelassen sind:
Ersten Berichten von Tätowierern lässt sich mit den neuen Farben gut arbeiten, auch wenn diese oftmals verdünnter sind als die Vorgänger.
Die Angst bei allen beteiligten vor dem Verbot der Tattoo-Farben war hoch, einige Tätowierer bangten sogar um Ihren Job. Zwischenzeitlich wurde eine Initiative Names "Save the Pigments" gestartet, um das Verbot doch noch abwenden zu können. Glücklicherweise haben viele Hersteller schnell reagiert und passende neue Farblinien auf den Markt gebracht, damit Tattoos auch wieder in Farbe gestochen werden können. Derzeit ist noch an einigen Stellen mit Lieferengpässen bei den Farben und längeren Wartezeiten bei den Studios zu rechnen, da viele Kunden nun Ihre Wunschmotive stechen lassen wollen.
https://echa.europa.eu/de/regulations/reach/understanding-reach
https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EG)_Nr._1907/2006_(REACH)
Für die meisten Betroffenen Tattoo-Farben gilt das Verbot seit Januar 2022. Einige Farben haben durch andere Inhaltsstoffe noch eine Schonfrist bis zum Januar 2023.
Einige Bestandteile wie Konservierungsstoffe und Bindemittel stehen im Verdacht der Gesundheit schaden zu können.
Viele Hersteller haben mittlerweile neue Farblinien auf den Markt gebracht, welche bei gängigen Händler und Shops erhältlich sind.
REACH steht für Registration, Evaluatio, Authorisation and Restriction of Chemicals. Hierbei handelt es sich um eine Verordnung der ECHA.
ECHA steht als Abkürzung für Europäische Chemikalienagentur.